wer wir sind

Wir, die Kleinen Strolche, sind ein Zusammenschluss von Student*innen, die hier an der Universität und auch darüber hinaus emanzipatorische Gesellschaftskritik und Politik betreiben. Dabei sind wir  seit vielen Jahren eine kraftvolle, kritische und vor allem linke Stimme im Studierendenrat.
Wir gehören zu den Gruppen, die weder einer politischen Partei noch einer bestimmten Fachschaft nahe stehen. Bei unserem politischen Engagement geht es nicht um die Durchsetzung von Einzelinteressen im Rahmen bestehender gesellschaftlicher und universitärer Verhältnisse, die wir als grundsätzlich krisenhaft erleben und begreifen. Für uns zählt das selbstbewusste, frei kommunizierte Miteinander, das ist nur jenseits von totaler Konkurrenz und wirtschaftlicher Verwertbarkeit vorstellbar ist.
Da wir uns bewusst sind, von einem solchen utopischen Zustand meilenweit entfernt zu sein, vertreten wir auf der Ebene der Universität konsequent die studentische Selbstverwaltung und die Förderung studentischer (Eigen-) Initiativen. Wir setzen uns ein für Freiräume, in denen Mensch jenseits herkömmlicher Disziplinen grundsätzliche Fragen diskutieren und Menschen kennenlernen kann. Seit Jahren organisieren wir dazu auch die Kritischen Erstiwochen, in denen wir im Rahmen eines Veranstaltungsprogramms linke und alternative Gruppen und Initiativen aus Osnabrück vorstellen.

Wir stellen uns gegen die fortschreitende Durchsetzung marktwirtschaftlichen Denkens und Handelns in Wissenschaft und Bildung. Diese fördert die allgemeine Ausrichtung der Forschung auf einzuwerbende Drittmittel, durch die Hochschulen immer weiter gesamtgesellschaftlichen Verwertungslogiken unterworfen werden.
Kritische Forschung an Hochschulen, und daran hängend auch kritische Lehre, wird dadurch zunehmend marginalisiert.
Die Ablehnung der Verwertung immer weiterer Teile unserer aller Leben bedeutet für uns zur Zeit und unter den gegebenen hochschulpolitischen Verhältnissen den Einsatz für bessere Arbeits- und Studienbedingungen an der Universität, gegen das Instrument der Regelstudienzeit, gegen jede Form von Studiengebühren, gegen Leistungszwang und Konkurrenz.

Wir begreifen die selbstständige Studierendenschaft als politisch, d.h. als Feld, auf dem gesellschaftliche Konflikte ausgetragen werden. Deshalb treten wir (im Gegensatz zu den meisten anderen Hochschulgruppen) antisemitischen, rassistischen, antifeministischen, nationalistischen, faschistischen und allgemein menschenfeindlichen Ideologien und Gruppen in der oder im Umfeld der Studierendenschaft aktiv und offensiv entgegen. Wir beschäftigen uns politisch mit ihnen, nicht bloß in Form von Verfahrensvorschlägen und Verwaltungsakten. In der Vergangenheit betraf dies u.a. die Auseinandersetzung mit Burschenschaften und islamistischen Gruppen, denen wir das Leben möglichst schwer machen.

Ihr habt Interesse, bei uns mitzumachen? Unser Plenum findet jeden ersten Montag im Monat um 16 Uhr statt, schreibt uns gerne eine Mail, falls ihr teilnehmen wollt (kleinestrolche@riseup.net) oder schaut auf unseren Kanälen vorbei!

Facebook: https://www.facebook.com/kleinestrolchelinkehochschulgruppe
Instagram: https://www.instagram.com/kleinestrolche_linkehsg/

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Aus dem Archiv (Achtung, sehr stark veraltet!):

wir über uns

Merry:

Tya nun, ich bin ganz und quasi neu bei den Strolchen und mehr oder weniger zufällig hineingeschlittert. Ich könnte es mit den Worten bekannter Philosophen sagen, oder berühmter Menschen die etwas zu selbstbestimmtem Leben und unserem Wunsch nach Emanzipation gesagt haben. Doch würde das alles viel zu harte Konturen zeichnen, für das was mensch empfindet und denkt.

Die ehrlichste Antwort ist wohl zuallererst die der Menschen, welche bei den Strolchen zu finden sind – Freunde. Die zweite ist jene der „politischen Ausrichtung“ – weil ich dort keine homophoben Idioten oder Machos finden werde, keine kalte Verwertung meiner Gefühle und Wünsche.

Anna-Sophie:

Ich bin bei den Kleinen Strolchen, weil die Kleinen Strolche Probleme nicht mit den gleichen Denkstrukturen lösen wollen, die zu ihrer Entstehung beigetragen haben (frei nach A.Einstein).
Wir lehnen es ab, in ideologischen Kategorien wie Fortschritt, Pragmatismus, Modernisierung, Wachstum zu denken und zu handeln und uns dem ökonomischen Verwertungsdruck zu unterwerfen. Stattdessen weisen wir konsequent auf Zumutungen und Zwänge an der Uni und anderswo hin, welche es Menschen verunmöglichen, ein emanzipatorisches, glückliches und an ihren Bedürfnissen orientiertes Leben führen zu können.

Cliff:

Mein engagement bei den Kleinen Strolchen entspringt der festen ueberzeugung, dass diese welt nicht die beste aller moeglichen ist; dass eine bessere moeglich ist und dass hier und heute bedingungen und moeglichkeiten fuer eine bessere, emanzipiertere Gesellschaft vorhanden sind. „Glück entfaltet sich in aufgehobenen Leid.“ (th.w.adorno/m.horkheimer)„…vor allem muß man jederzeit als voller mensch leben.“ (rosa luxemburg)-dazu zaehlt fuer mich auch ein engagement in der kleinen strolche hochschulgruppe.Gegen die Diktatur der Angepassten!

Jan:

Die Kleinen Strolche find ich prima, weil die Sachen machen wie kreatives kritisches Denken und lustige und listige Aktionen. Auszerdem sind die Strolche die einzigen die mich haben wollten!

Janke:

Ich find die Strolche dufte, da sie sich konsequent gegen Studiengebühren und für die Studentische Mitbestimmung einsetzen. Aussserdem finde ich es gut, dass Themen(wie z.B. BA/MA, Studiengebühren) im gesamtgesellschaftlichen Rahmen betrachtet werden und somit eine tiefergehende Disskusion/Auseinandersetzung mit netten, interessanten Leuten möglich wird.

Nuria:

Ich bin bei den kleinen Strolchen, weil sie den Mut und die Lust besitzen nach anderen Wegen, jenseits der steinernen Straßen des mensch kann sowieso nichts ändern zu suchen, diese zu erkundschaften und zu gehen. Sie fühlen sich wohl in der Vielfalt, in der Neugier, in der Lebendigkeit und im solidarischen Miteinander. Sie lieben die Sonne und fordern Stürme heraus…

Matthias (Strolchepensionär):

Für mich sind und waren die Kleinen Strolche aus drei Gründen die attraktivste studentische Hochschulgruppe an der Universität Osnabrück:Die Strolche haben die künstliche Trennung von Bildungspolitik und Gesellschaftspolitik nie mitgemacht und verteidigen das so genannte Allgemeinpolitische Mandat der Studentischen Selbstverwaltung gegen alle Unkenrufe der herrschenden politischen Eliten und der Selbstanpassung der meisten Hochschulgruppen. Praktisch bedeutet dies für die Strolche, Hochschulpolitik nicht als reine Bildungspolitik zu begreifen, sondern auch die politisch-ökonomische Wirklichkeit zu kritisieren, die die gegenwärtige Un-Bildung entscheidend hervorbringt. Zudem werden verschiedenste gesellschaftliche Themen nicht einfach durch die studentische Brille ausgeblendet, z.B. die rassistische Wirklichkeit der BRD oder soziale Kämpfe, weshalb von den Strolchen verschiedenste Initiativen, die gesellschaftskritisch und emanzipativ ausgerichtet sind, unterstützt werden.Die Strolche haben jede Form von Studiengebühren immer abgelehnt und schon frühzeitig darauf verwiesen, dass es sich bei den so genannten Langzeitstudiengebühren um echte Studiengebühren handelt, die, wie alle Studiengebühren, in erster Linie unsozial sind. Jede Studiengebühr ist Anpassungsinstrument gegenüber Menschen die sich bilden wollen, die wissen und denken wollen, dient zuerst der Auslese und der marktförmigen Ökonomiesierung der Menschen um sie schnellstmöglich in Humankapital zu verwandeln. Dies und die strategische Bedeutung der Trennung der StudentInnen in Studierende und so genannte Langzeitstudierende ist heute jedem/R klar. Doch bei der Einführung der so genannten Langzeitstudiengebühren in Niedersachsen, mussten sich die Kleinen Strolche von den anderen Hochschulgruppen mit den grossen Augen des Unverständnisses anschauen, bis zu Beschimpfungen gefallen lassen, für die konsequente Vertretung ihrer Position und leider wahr gewordenen These, dass schon die Akzeptanz der Sprachregelung der Landesregierung zur Folge hat, dass mensch, in dem Fall StudierendenvertreterIn, den fundamentalen Absichten der herrschenden Poltik und Bildungspolitk auf den Leim gegangen ist und das Teile und Herrsche-Prinzip ohnmächtig passieren lassen muss. Hätten alle Hochschulgruppen schon derzeit volle und grundsätzliche Solidarität mit den als LangzeitstudenstudentInnen stigmatisierten und von Gebühren bedrohten oder drangsalierten Studierenden gezeigt, wären uns die zarten Proteste 2005 gegen die allgemeine Einführung der Studiengebühren nicht als bemerkenswerte Politisierung und Besonderheit aufgefallen, sondern als fortwährende Normalität von Kritik, in einem studentischen Alltag, der aus politischem Protest und Bildung zu gleichen Teilen besteht. Denn nur so wird eine Bildung sich erhalten lassen und erkämpft werden können, die den Namen freie, selbstbestimmte und menschliche Bildung tragen kann.Die Strolche sind modern, links und heterogen, entsprechend stehen sie in klarer Distanz zu allen Parteien und sehen sich auch nicht als Vertretung einzelner Fachschaften. Dies unterscheidet sie von dem überwiegenden Teil der anderen Hochschulgruppen, die im StuPa der Universität Osnabrück vertreten sind. Besonders attraktiv aber ist an den Strolchen, dass diese relativ kleine Hochschulgruppe sich weit über zehn Jahre und einige Studierendengenerationen lang hat halten können und auch heute noch aus Menschen besteht, die wenig Geduld haben mit reaktionären Positionen, kein Interesse für die gegenwärtige Anpassungsmentalität hegen und der knallharten Weichspülerwirklichkeit mit notwendigem Zorn, Humor und Lebenslust begegnen. Die Strolche sind eine parlamentarische Gruppe und deshalb auch deutlich links vom StuPa-Präsidium angesiedelt, sie haben einen positiven Bezug auf viele Aspekte der Geschichte der politischen Linken der bürgerlichen Gesellschaft, gehen aber in diesem Linkssein nicht auf, sondern sind wesentlich, nicht nur aufgrund der eigenen Kritik des identitären Bezeichnens und Denkens, an der generellen Überwindung jeder Herrschaft des Menschen über den Menschen und der Aufhebung aller Enteignungsformen interessiert, die grossen Teilen der Menschen gesellschaftliche Teilhabe verunmöglichen und es niemanden erlauben gesellschaftlicher Mensch in einer menschlichen Gesellschaft zu sein.
Mit dem Augenmerk für hochschulpolitische, tagesaktuelle und grundsätzliche Fragestellungen, haben sich die Strolche schon immer heterogen zusammengesetzt. Für StudentInnen aus den unterschiedlichsten Fachbereichen und egal ob Erstsemester oder StudentIn als Lebensentwurf sind sie attraktiv gewesen. Auch wenn der/die flüchtige BetrachterIn gerne so genannte Ewiggestrige erkennen will, ist es gerade die Qualität der Strolche, das scheinbar Unabwendbare und Reale nicht unverstanden hinzunehmen, sondern es als Unabgegoltenes weiter gelten zu lassen und nicht das konkrete Gegenwärtige gegen das scheinbar abstrakte Vergangene auszuspielen. Vielmehr machen die gesellschaftskritischen Positionen der Strolche diese attraktiv, weil die Kleinen Strolche vermutlich auch weiterhin fähig sein werden, den zunehmenden Umbau des Bildungswesens von Oben zu kritisieren und bei der totalen Vermarktung und Entwissenschaftlichung der Bildung, die schon zwischen den Zeilen der Tagespresse angekündigt ist, nicht den Kopf zu verlieren. Modern ist selbstverständlich kein positives Kriterium schlechthin, wenn man aber die modernen Wirtschaftspostillen verfolgt, sind die gemeinsamen Positionen der Kleinen Strolche und die der Ideologieproduzenten des Kapitals nicht zu übersehen. Das Manager-Magazin wirft den meisten AbsolventInnen deutscher Universitäten zu viel Angepasstheit vor, das Handelsblatt verlangt Lebens langes Lernen. Zum Glück aber haben die Strolche andere Ziele, denn Unangepasstheit und live-long-learning können ja auch Spass machen, Sinn haben und sind gute Voraussetzungen um den bornierten Vertreterinnen des Zeitgeistes in die Suppe zu spucken.

Matthias:

Die Kleinen Strolche setzen sich intensiv für die Stärkung der Rechte und der Selbstbestimmung der Studierenden ein und weisen darüberhinaus auch auf den Gesamtkontext hin, in dem die studentischen Probleme als Teil der allgemein vorherrschenden ausbeuterischen Strukturen unserer Gesellschaft stehen.

Tammo:

Die Strolche sind konsequent gegen jede Form von Studiengebuehren!
Auszerdem bekam ich so schnell Kontakt zu vielen interessanten Initiativen an der Uni und lernte das Cafe Mano Negra kennen!“


Ulf 7:

Gibt es hier an der Uni denn irgendeine Alternative für emanzipatorische Uni-Politik?
Nö! Also, …

andere über uns

Jusos:

Letztens in der Bibo fand ich einen von den Strolchen und der erzählte mir mal dies und mal das und von anderen Solchen. Und ich frag ihn „hey, Alter, was geht ab, mann, was hast du am Start, mann, hast du den Plan, mann?“ Und er sagte nur „ja, Alter, klar mann!“ Und schon ging es los, ich konnte ihm kaum noch folgen, denn außer Weltrevolution hatte der Kerl so ziemlich keine Sorgen. Nicht zu vergessen das Gelaber von Hungerlohn, chemischer Reaktion, schlechtem Preis für Kaffeebohnen, aber damit will ich euch gleich verschonen. Ganz anders sind die Girls und die Boys von den Jusos, für die sind fette Beats und krasse Sounds schon lange Usus…(aus einem Juso-Song)

Darijusch:

Die Hochschulgruppe „Kleine Strolche“ zeichnet sich durch kreative Aktionen und vielfältiges Engagement aus. Fundierte Kritik an dumpfer ökonomischer Verwertungslogik und vermeintliche Sachzwänge wird mit einer inhaltlichen Tiefe verbunden, wie man sie bei manch anderen Hochschulgruppen vergeblich suchen wird. Damit sind die Kleinen Strolche ein wichtiger und unverzichtbarer Bestandteil der Studierendenschaft an der Osnabrücker Universität.

und zuletzt die qualifizierteste Äußerung des RCDS, der ältesten Wissenschaftsvereinigung Deutschlands:

Sitzen zwei Kleine Strolche zusammen im Café Mano Negra und kiffen. Da klopft es an der Tür. Nix passiert. Nach einer halben Stunde sagt der eine: „Ey, ich glaub es hat eben an die Tür geklopft.“ Nix passiert. Nach ner weiteren halben Stunde schlurft der andere zur Tür und öffnet. Draußen ein weiterer bekiffter Kleiner Strolch: „Whoa, das ging aber schnell!“

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Eine Antwort zu “wer wir sind

  1. Merry

    Tya nun, ich bin ganz und quasi neu bei den Strolchen und mehr oder weniger zufällig hineingeschlittert. Ich könnte es mit den Worten bekannter Philosophen sagen, oder berühmter Menschen die etwas zu selbstbestimmtem Leben und unserem Wunsch nach Emanzipation gesagt haben. Doch würde das alles viel zu harte Konturen zeichnen, für das was mensch empfindet und denkt.

    Die ehrlichste Antwort ist wohl zuallererst die der Menschen, welche bei den Strolchen zu finden sind – Freunde. Die zweite ist jene der „politischen Ausrichtung“ – weil ich dort keine homophoben Idioten oder Machos finden werde, keine kalte Verwertung meiner Gefühle und Wünsche.

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